Aus der Kampagne
Im Bundestagswahlkampf 2021 sind so einige Sachen passiert. Nicht nur unsere Schilder sind ramponiert worden. Das Beispiel stammt vom ersten Tag an dem Plakatieren erlaubt war. Morgens hängt die SPD ihr Plakat auf, zwischenzeitlich tritt es jemand ab, und am selben Tag hängt die CDU ihr Plakat an derselben Stelle auf. Nebenbei wurde der Park am Biedermannplatz inklusive der Spielgeräte großflächig mit "Team Todenhöfer" plakatiert.
Auf dem Dulsberg sind in einer Nacht 20 unserer Schilder abgetreten worden. Am Ende des Wahlkampfes waren auch unsere Schilder in Barmbek-Süd und in Uhlenhorst abgetreten, nachdem sie eine Weile hingen.
Erfreulich waren unsere Brottüten-Kampagne. Eigepackt in ein kleines Tütchen mit "DIE LINKE. Barmbek"-Aufkleber war Wahlkampfmaterial und ein Müsliriegel/Apfel o.ä.
"Kann ich ihnen einen Apfel anbieten?", kam gut an.
Wir sind insgesamt vier Mal im Bezirk an die Haustüren gegangen. Das war neu für uns und wir haben dabei gelernt. Die Leute waren aufgeschlossen, aber etwas kurz angebunden. Insgesamt merken die Leute schon das sie jetzt von der Get-out-the-vote-Kampagne angesprochen werden. Aber das ist auch in der letzten Wahlkampf-Phase das einzige Ziel: die eigenen Wähler zur Wahlurne zu bringen.
Der letzte Tag vor der Wahl war dann reserviert für einen Spaziergang an der Alster. Zu dem Zeitpunkt waren die Wahlprognosen noch gut, wir haben darüber geredet wie sich unsere Kandidaten wohl im Parlament schlagen würden.
Trotz katastrophalem Ausgang, hatten wir einen guten Wahlkampf. Im Sommer macht die ganze Nummer deutlich mehr Spaß als im Winter. Leider sind die Leute manchmal schwer zu erreichen, wenn die Alternative zum politischen Gespräch lautet, den Tag am See zu verbringen.
Das Fazit ist für mich persönlich ist, dass wir teils leidenschaftlich unterstützt werden, aber noch weitgehend isoliert sind. Insbesondere mangelt es an Vertrauen, so dass sich die guten Umfragewerte für unsere Themen sich nicht in nennenswerte Stimmanteile während der Wahl übersetzt.